Sie haben das leise Gefühl, dass etwas nicht stimmt, können aber nicht genau sagen, was es ist. Die Person reagiert und verhält sich anders als sonst. Sie führen diese kleinen Veränderungen auf Müdigkeit, einen schlechten Tag, auf das Alter … zurück.

Und dennoch bleibt das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist. In vielen Fällen normalisiert sich die Situation.Die Verwirrtheit, die Vergesslichkeit, die Ziellosigkeit, die fehlende Orientierung scheinen klar nachweisbare Ursachen zu haben, die vorübergehend sind oder denen man Abhilfe schaffen kann. Panik ist überflüssig, Aufmerksamkeit aber nicht.

Es ist wichtig, dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt, ernst zu nehmen.

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Wenn medizinisches Fachpersonal – zumeist der Hausarzt – vorbeikommt, stellt dieseran kleinen Anzeichen fest, dass etwas nicht stimmt. Manchmal aber auch nicht. Einigen betroffenen Personengelingt es mühelos, sowohl ihre direkte Umgebung als auch den Arzt – oder sonstiges Fachpersonal – davon zu überzeugen, dass kein Problem besteht. Für ihn/sie ist alles in bester Ordnung und von Hilfe kann noch gar keine Rede sein.

Wer mit größerem Abstand auf eine Situation blickt, stellt oft viel früher fest, dass der Mensch sich verändert hat. Hinweise und Bemerkungen von Menschen, die nur ab und zu vorbeikommen – wie z. B. die Haushaltshilfe– oder von Menschen, die unerwartet einen Besuch abstatten, sind somit wichtig.

Aber wie holen Sie sich dann weitere Hilfe?

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Der Umgang mit Demenz … kein Patentrezept.

• „Vielleicht werde ich doch dement, aber meine Kinder schieben meine Ängste beiseite.“

Wie kann ich ernst genommen werden?

Vielleicht haben die Kinder recht, vielleicht ist die Beunruhigung aber auch berechtigt. Auf jeden Fall macht es keinen Sinn, sich gegenseitig zu besänftigen oder sich etwas vorzumachen.

Das Gefühl trotz Ihrer Beunruhigung beiseitezuschieben, wird keine Beruhigung bringen. Versuchen Sie den Kindern zu erklären, woher Ihre Beunruhigung kommt. Was lief in letzter Zeit alles schief?

Die Kinder können nicht feststellen, ob es Demenz ist oder nicht. Das ist Aufgabe des Arztes. Sie können Sie aber zum Arzt begleiten und Ihre Bitte um eine Untersuchung mit ihren Beobachtungen unterstützen.

• „Ich spüre, dass es bei meiner Mutter mehr als reine Vergesslichkeit ist.” Wie kann ich das ansprechen?

Nicht mehr wissen, dass die Kinder da waren, wichtige Termine vergessen… das sind tatsächlich Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Dies geht über das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist, hinaus.

Aber Menschen haben oft Angst davor, mit der harten Realität konfrontiert zu werden und entscheiden sich für die Vogel-Strauß-Taktik. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Aber das Gefühl nagt weiter an ihnen.

Sie zu einem Arztbesuch zu zwingen, ist auch keine Lösung. Nur mit viel Verständnis für ihre Angst können Sie sie darauf ansprechen. Sie können versuchen, ihr klar zu machen, dass eine Untersuchung nicht immer mit der Diagnose Demenz enden muss.

Vielleicht gibt es ja eine Ursache für diese Symptome. Eine Ursache (Entzündung, Zuckerspiegel, falsche Medikation, Schilddrüse …), für die es auch eine Lösung gibt. Sie können sagen, dass Sie an ihrer Stelle genauso viel Angst hätten.

• „Meinem Freund gelingt es nicht mehr, seine Hobbies und Haushaltstätigkeiten auszuüben.“ Was ist los?

Der Grund für diese Probleme kann eine Form von Demenz sein, aber auch eine Depression oder ein anderes Krankheitsbild. Auch hier ist eine fachkundige Untersuchung zu empfehlen. Bis dahin ist es wichtig, dass Sie Ihrem Freund Verständnis und Unterstützung entgegenbringen.

Unterstützung können Sie leisten, indem Sie unauffällig dafür sorgen, dass nicht zu viel schief geht. Übernehmen Sie Dinge, sorgen Sie durch eine gut strukturierte Organisation dafür, dass es im Haushalt läuft.

Erwarten Sie nicht zu viel von ihm. Geben Sie ihm kleine Aufgaben und werden Sie nicht wütend, wenn diese nicht korrekt erledigt werden. Unterstützung leisten Sie auch, indem Sie ein Gefühl von Sicherheit schaffen, indem Sie sagen: „Wenn du alleine nicht zurechtkommst, dann kannst du auf mich zählen.

Verständnis zeigen Sie, indem Sie auf seinen Kummer eingehen. Anstatt diesen zu bagatellisieren und zu sagen, dass es nicht so schlimm ist, hören Sie einfach zu, was es für ihn bedeutet. Sie können und müssen nicht immer eine Antwort oder Lösung präsentieren. Kummer braucht Raum.

• „Vater verdächtigt andere des Diebstahls, er ist misstrauisch.” Wie geht man damit um?

Auch hier möchten wir darauf hinweisen, dass man eigentlich nicht von einer vorliegenden Demenz sprechen kann, solange keine Diagnose gestellt wurde.

Das hier beschriebene Verhalten tritt bei beginnender Demenz allerdings häufiger auf. Der Betroffene spürt, dass er die Kontrolle über sein Leben verliert. Er kann die von ihm wahrgenommenen Dinge nicht immer richtig interpretieren. Er begreift, dass er seinem eigenen Urteilsvermögen nicht mehr trauen kann. Das ist sehr bedrohlich.
Je mehr Sie ihn aber vom Gegenteil überzeugen wollen, desto größer wird sein Misstrauen. Versuchen Sie, das Vertrauen wieder zu stärken, indem Sie ihn an allem beteiligen. Führen Sie keine Gespräche „über seinen Kopf hinweg“.

Achten Sie darauf, dass er versteht, was gesagt wird. Fragen Sie ihn nach seiner Meinung. Lassen Sie ihn spüren, dass er auch noch etwas zu sagen hat, dass Sie ihn berücksichtigen. Denn das ist die Basis für Vertrauen.

• „Ich schäme mich für die verrückten Dinge, die meine Frau tut.” Haben Sie den Mut, darüber zu sprechen.

Ein Partner berichtet: „In unserer Familie läuft alles schief. Meine Frau schafft ihren Haushalt nicht mehr. Alles ist ihr zu viel. Sie macht auch alles falsch: Sie lässt Essen anbrennen, legt ihre Brille in den Kühlschrank und das Besteck in den Wäschekorb.

Ich denke schon eine ganze Zeit lang, dass sie depressiv ist, aber manchmal habe ich Angst, dass es noch etwas anderes ist. Ich schäme mich für all die seltsamen Dinge, die sie tut. Ich habe nicht den Mut, mit jemandem darüber zu sprechen. Wir gehen deshalb nirgendwo mehr hin und wir laden auch keine Freund mehr ein.“

Vielleicht kann man hier von einer Depression sprechen oder es handelt sich um beginnende Demenz. Möglicherweise liegt eine beginnende Demenz mit einer zusätzlichen Depression vor. Wenn Menschen spüren, dass sie ihre Fähigkeiten verlieren, kann dies zu einer Depression führen.

Besprechen Sie das Problem mit dem Hausarzt. Eine korrekte Diagnose ist wichtig, um die geeignete Hilfe bekommen zu können.

Depressionen und Demenz sind immer noch ein Tabu: Man schämt sich, darüber zu sprechen. Das ist aber nicht nötig. Es sind Krankheiten. Wenn Sie oder ein geliebter Mensch von diesen Krankheiten betroffen sind, dann hat keiner Schuld daran.

Nicht rausgehen und soziale Kontakte vermeiden führt zu Isolation. Um für jemanden sorgen zu können, brauchen Sie die Unterstützung Ihres Umfelds. Sonst hält man das nicht aus.

Darüber zu sprechen, kann eine Erleichterung sein. Überlegen Sie, wem Sie in Ihrem Umfeld, der Familie oder im Freundeskreis am meisten Vertrauen. Sie müssen nicht alles auf einmal erzählen. Erzählen Sie zunächst ein bisschen und sehen Sie, wie die Person darauf reagiert. So erfahren Sie nach und nach, an wen Sie sich wenden können und bei wem Sie kein Gehör finden.

Offenheit ist auch gut für den Betroffenen. Dieser braucht kein Mitleid, sondern Verständnis und Unterstützung in Momenten, in denen es ihm nicht gut geht. Familie und Freunde, die zunächst nicht wissen, wie sie reagieren sollen, lernen nach und nach, wie sie am besten mit einem Menschen mit Demenz umgehen. Das Tabu zu durchbrechen, ist eine Aufgabe, die letztendlich jedem zugutekommt.

Wo kann ich Hilfe finden? Klicken Sie hier

Hier stimmt etwas nicht – Problemanalyse
„Hier stimmt etwas nicht.“ Dies zuzugeben ist schon ein großer Schritt.
„Meine Frau fragte mich dreimal, wie mein Tag war.“Kleine Probleme treten auf.
Normale Alterserscheinung? Oder Stress? Ein Gefühl von Zweifel oder Angst bleibt.
Anzeichen nicht ignorieren. Sprechen Sie darüber!
Wie kündigt sich das Problem an?

Anfänglich ist von einem Krankheitsverlauf noch keine Rede. Beim Betroffenen selbst, beim Partner oder den Familienmitgliedern herrscht ein Gefühl von Unbehagen und Unklarheit darüber, was los ist.

Sehr häufig wird angegeben, dass schon seit einiger Zeit das Gefühl besteht, dass irgendetwas nicht stimmt. Aber zuzugeben, dass etwas mit einem geliebten Menschen nicht in Ordnung ist, ist ein großer Schritt. Man fühlt sich schuldig, so als würde man Verrat begehen.

„Hier stimmt etwas nicht.“

Dies zuzugeben, ist schon ein großer Schritt. Es ist gleichzeitig ein Schritt ins Unbekannte. Denn wie sollen Sie mit diesem leisen Gefühl umgehen? Wen können Sie umfassend ins Vertrauen ziehen? Wer hört sich Ihre Vermutungen ernsthaft und respektvoll an?

Es kann belastend und bedrohlich sein, das Gefühl von Unbehagen und die Einschränkungen, die die Person erlebt, mit anderen zu teilen. Es verstärkt wieder die Vorstellung, dass die Person damit alleine ist.

Kleine Probleme treten auf

Ein Partner berichtet: „Meine Frau fragte mich manchmal dreimal, wie mein Tag war und ich antwortete: „Das habe ich doch schon erzählt. Ich war schockiert als sie sagte: „Ich weiß nicht mehr, wie der Gasherd funktioniert“ und sie machte Kaffee ohne Kaffeepulver.“

Ab und zu etwas falsch zu machen, von Menschen aus der Umgebung zurechtgewiesen zu werden, verursacht ein Gefühl von Unbehagen. Dies kann zu Stimmungsschwankungen führen. Die Betroffenenfühlen sich depressiv oder verhalten sich genau entgegengesetzt und sind z. B. übertrieben munter. Sie sind hin und her gerissen zwischen Eingeständnis und Verleugnung, dass etwas nicht stimmt.

Normale Alterserscheinungen?

Symptome werden manchmal als „normale Alterserscheinungen“ oder „Stress“ abgetan, während eigentlich alle Beteiligten mit Zweifel und Ängsten zurückbleiben. „Ich war beim Hausarzt, um über meinen Mann zu sprechen. Er sagte, dass jeder schon einmal vergesslich ist. Wir haben damals Knoblauchtabletten gekauft.“ In diesem Fall hat der Hausarzt das Krankheitsbild Demenz noch nicht erkannt.

Nachdem die Diagnose gestellt ist, können die Person und ihr Umfeld das Gefühl des Unbehagens und andere Probleme dann meistens formulieren. Es ist auch möglich, dass das unbehagliche Gefühl immer wieder zurückkommt, sogar lange nach der Diagnose Demenz. Das passiert, weil sich die Person der Diagnose Demenz bewusst wird oder sich Art bzw. Umfang der Probleme verändern.

Anzeichen nicht ignorieren. Sprechen Sie darüber!

Häufig erleben wir, dass Partner das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist, jahrelang mit sich herumschleppen, ohne ihren Hausarzt oder ihr Umfeld einzubeziehen. Über viele Jahre zusammenlebende Menschen können sich so gut ergänzen, dass nicht einmal die Kinder merken, dass etwas nicht stimmt.

Wenn der gesunde Partner stirbt, ist der andere komplett auf sich alleine gestellt. Erst dann wird deutlich, dass ein ernstes Problem vorliegt. Die Demenz wird dann manchmal fälschlicherweise mit der Trauer in Verbindung gebracht, obwohl das Problem viel älter ist.

Auch bei alleinlebenden Menschen besteht das Risiko, dass sie ihre Beschwerden lange mit sich herumtragen. Die ersten Anzeichen von Demenz können bei ihnen zu einem zurückgezogenen Leben führen. Sie isolieren sich aus Angst, dass ihre Fehler auffallen könnten. Die Chance, dass das Umfeld die Verbindung zur Demenz feststellt, ist dann besonders gering.

Ohne gleich in Panik zu verfallen, ist es dennoch wichtig, kleine Anzeichen nicht zu ignorieren. Beunruhigte Menschen fühlen sich unterstützter, wenn ihre Zweifel und Ängste ernst genommen und nicht heruntergespielt werden.

Wie kündigt sich das Problem an?

  • Die Person leidet unter Vergesslichkeit.
  • Die Person erkennt Menschen nicht mehr wieder.
  • Die Qualität der Sinne verändert sich, z. B. Geruchs- und Geschmackssinn.
  • Die Person fühlt sich in bestimmten Situationen unwirklich.
  • Die Person kann sich nur schwer oder gar nicht äußern, fühlt sich ängstlich und deshalb alleingelassen oder zieht sich zurück.
  • Die Person führt Handlungen falsch aus oder kann sie nicht mehr ausführen.
  • Die Person hat Probleme beim richtigen Umgang mit Zeit und Ort.
  • Die Person ist an Vorfällen beteiligt, die sie und ihr Umfeld beunruhigen.
  • Die Person zeigt kein angemessenes soziales Verhalten, vor allem werden Pflegekräfte dadurch in Verlegenheit gebracht.
  • Die Person ist trotzig, abweisend, verärgert oder manchmal sogar aggressiv.

Nicht alle diese Symptome treten gleichzeitig auf. Einige stellen wir sehr sporadisch oder in sehr eingeschränkter Form fest.

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